Eine der größten Herausforderungen eines weltweiten feed safety scheme: das Festhalten an einheitlichen Normen in einer Welt voller unterschiedlicher Länder und Regionen. Um kulturelle Unterschiede, Finessen und spezifische Herausforderungen im Auge zu behalten, bedienen wir uns regionaler Taskforces. Die neuste Taskforce ist für die Donauregion zusammengestellt worden, eine Region in der GMP+ FSA einen starken Aufstieg erlebt.
Roland van der Post
Managing Director, GMP+ International
Die Entwicklung GMP+ Feed Certification scheme erfolgte schon immer durch und für den Sektor, es ist also ein System der Branche. Unsere Partner (wie Branchenverbände und Zertifizierungsstellen) haben denn auch eine Rolle in unserem Entscheidungsprozess inne. Es gibt beispielsweise diverse Expert Committees, die uns über Änderungen im Hinblick auf das GMP+ Feed Certification scheme beraten.
Und doch ist es eine Illusion zu glauben, dass wir mit diesem Ansatz nichts aus dem Blick verlieren würden. In jeder Region, jedem Land, ja sogar jedem Unternehmen kann man spezifischen, einzigartigen Herausforderungen begegnen. In der Praxis führen diese mitunter zu Reibungen mit den einheitlichen Standards des Systems. Es kann sich beispielsweise ergeben, dass die nationalen gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften andere Aspekte betonen als die GMP+ FSA Anforderungen. Dass dies bei Unternehmen und Zertifizierungsstellen mitunter Fragen auslöst, ist denn auch verständlich.
Da wir gut im Auge behalten möchten, was sich auf regionalem Niveau abspielt, haben wir Taskforces ins Leben gerufen. Diese setzen sich aus Unternehmen, Beratern und Zertifizierungsstellen aus einer bestimmten Region zusammen und verschaffen uns Einblick in die spezifischen regionalen Herausforderungen. Wir verfügen unter anderem über Taskforces für Spanien, Brasilien, Italien und Polen und seit kurzem auch für die Donauregion. Mit diesen Taskforces möchten wir eine Brücke zwischen den GMP+ FSA Anforderungen und den lokalen Herausforderungen schlagen.
Außer der Zunahme der Zahl der nach GMP+ FSA zertifizierten Unternehmen in dieser Region verzeichnen wir auch einen Anstieg der Zahl der Fragen über die Anwendbarkeit des Systems im lokalen Kontext. Beispielsweise im Bereich der Überwachung und Probenahme oder der Reinigung im Transportsektor. Wie verhält sich die lokale Gesetzgebung zum HACCP-Ansatz unseres Systems? Was hat das für praktische Konsequenzen? Was erwarten wir von den Unternehmen?
Die Taskforce bietet uns die Gelegenheit, regionale Parteien zusammenzubringen, von den Kenntnissen vor Ort zu profitieren und mit den diversen Regionen auf Tuchfühlung zu bleiben. Es ist nicht beabsichtigt, dass für die einzelnen Regionen getrennte Regeln oder Ausnahmen eingeführt werden. Die Taskforces ermöglichen es uns allerdings schon, das System näher darzulegen und es damit weltweit optimal praktikabel und funktionsfähig zu halten.
Indem wir hin und wieder die Köpfe zusammenstecken und einander zuhören, können wir einander informieren und inspirieren und auch Probleme im Vorfeld lösen. Auf diese Art und Weise arbeiten wir weiterhin an eine System, das für alle funktioniert, ohne dass bei der Futtermittelsicherheit Abstriche gemacht zu werden brauchen.